Trauerbewältigung

Mit der Trauer leben lernen

Immer wieder werde ich gefragt: Wie lange ist dein erster Mann schon tot? Dein Sohn? Dein zweiter Mann? Deine Mama? Manchmal gehen mir die Jahre auch selbst durch den Kopf und während ich sie zähle, wird mir klar, wie seltsam sich diese Zeit anfühlt:  30 Jahre, 9 Jahre, 7 Jahre, 3 Monate.

Ich spüre den Verlust dieser, für mich so wichtigen Menschen, immer noch heftig. Sie fehlen mir alle und dennoch führe ich heute wieder ein gutes Leben.

Natürlich, du gewöhnst dich an vieles. Mir kommt es heute leichter über die Lippen, dass die von mir geliebten Menschen tot sind. Aber das ist eine Frage der Übung, auch wenn sich das seltsam anhört. Es ist mir auch klar, wie routiniert ich heute mit der Trauer lebe. Da half und hilft mir noch immer meine Ausbildung zum Coach, mein Interesse an Persönlichkeitsentwicklung, Rollen und Aufgaben in dem Familienkonstrukt.

Zurück ins Leben – wie das Weiterleben nach einem Schicksalsschlag gelingt

Wie kommt wieder Normalität in dein Leben trotz dem Tod eines geliebten Menschen? Und wie kannst du mit diesem Schicksal leben und den Alltag bestreiten, ohne dass dieser Verlust dein Leben für immer bestimmt?

Die meisten Menschen sind tief in sich mit der Gabe ausgestattet, trotz allem weitermachen zu können. Es gibt einen natürlichen Überlebensmechanismus. Etwa 60 Prozent, weiß man aus Studien, können sogar ein schweres Trauma gut verarbeiten. Auch wenn das Leben nicht mehr so unbeschwert wird, wie es vielleicht einmal war, finden sie eines Tages zurück zu einer neuen Zufriedenheit. Sie haben eine gute Resilienz, wie es in der Sprache der Psychologen heißt. Die verbleibenden 40 Prozent tun sich schwerer. Aber auch sie haben die Chance, wieder Lebensmut zu fassen – am besten mit professioneller Hilfe. Welchen Weg Menschen nach einer Katastrophe zurück ins Leben gehen, ist sehr unterschiedlich. Es hängt von deinen Interessen und deiner Art zu kommunizieren ab.

Hier einige Möglichkeiten:

  • Wenn du kannst, dann schreibe ein Tagebuch über deine Gefühlen.
  • Es sind oft eher die kleinen Dinge, die Mut machen. Blumen, Sonne, ein freundlicher Mensch, ein Lächeln, eine Umarmung.
  • Gehe raus unter Menschen und nimm Gemeinschaften an. Sie können stabilisieren und du schottest dich nicht so viel ab.
  • Suche dir ein neues Hobby und/oder eine Sportart, die dich interessiert.
  • Mache Ausflüge, besuche Konzerte und Sportereignisse.
  • Mach deinen Kopf randvoll mit Plänen und Träumen. Plane Urlaub, egal, ob sie sich am Ende verwirklichen lassen oder nicht.

Mache unbedingt alles, was dich glücklich macht.

Deine Margit

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