4 Tipps für das Reisen ohne Partner*in

Jetzt muss ich alleine reisen

In Erinnerungen versinken oder ein neues Ziel aussuchen?
19.10.18.: Ich fliege nach Venedig – die ewige Stadt der Liebe. Was hatte ich da bloß wieder für eine Idee? Hier war ich im Juli 2017 mit meinem Mann während der Biennale.

Während ich mit meiner Malgruppe zeichnete, hat mein Mann die Stadt besichtigt und viel fotografiert. Abends waren wir zusammen, hatten Spaß mit der Gruppe und uns herrlich über die Erlebnisse des Tages amüsiert. Heute bin ich in Venedig allein unterwegs.

Er starb im Oktober 2017.

Hier meine 4 Ideen für ungewollt-plötzlich-allein-Reisende:

1. Du hast dich getrennt, deinen Reisepartner oder deine Reisepartnerin durch Krankheit oder Tod verloren?

Du überlegst, ob du ohne den Partner an den Ort voller glücklicher Erinnerungen reisen sollst?

Ist das nicht zu schwer, fragst du dich, schaffe ich das? Ja, da wird Traurigkeit aufkommen und in vielen Momenten auch eine enorme Schwere ums Herz. Was kannst du dagegen tun? Dagegen nichts. Eher etwas dafür: Versuche die Gefühle anzunehmen und sie am besten sogar zu umarmen.

Robert Betz sagt dazu:

„Solange du jedoch versuchst, sie ‚weg zu machen’, können sie deinen Körper nicht verlassen. Nimm dir regelmäßig Zeit zum bejahenden Fühlen deiner Gefühle.“

Vielleicht erinnerst du dich beim Bummel durch die Stadt oder beim Spaziergang am Strand an die gemeinsamen Erlebnisse?Und vielleicht bist du jetzt sogar dankbar. Dankbar für das, was du alles mit deinem Partner erleben durftest.Das mit der Dankbarkeit habe ich lange nicht verstanden. Ich soll dankbar sein, über das was mir alles passierte? Nein, ich wehrte mich. Das ging gar nicht.
Heute, mit etwas mehr Abstand, liebe ich dieses Gefühl der unbedingten Dankbarkeit und integriere es wie ein kleines Ritual in meinen Alltag.

2. Du reist lieber wo ganz anders hin

Das ist auch eine gute Idee – Ortsveränderung nach so vielen Tagen der Trauer. Eine neue Umgebung kann manchmal Wunder bewirken. Ich empfehle sogar einen Ort, wo der Andere niemals hinwollte oder noch nicht war. Bei mir ist es Indien – auf dieses Land hatte mein Mann keine große Lust. Aber eines ist klar, auch am Ende der Welt oder auf dem Mond werden dir deine Erinnerungen begegnen – vielleicht etwas abgeschwächter, als an einem Ort an dem ihr gemeinsam wart. Das sind die Gefühle, die sich auch zu Hause immer einschleichen werden.

3. Du nimmst eine neue Reisebegleitung mit oder reist mit einer Gruppe

Das hat einen großen Vorteil: Du bist nicht allein und hast immer einen Gesprächspartner dabei. Das erfordert allerdings auch Geduld und Verständnis für die anderen. Das sollte dir bewusst sein und mit dem Reisepartner vor der Reiseplanung abgeklärt werden. Und – auch hier kommen Erinnerungen auf – das braucht auch wieder ein Ritual wie bei Punkt 1.

4. Du gehst auf eine Trauerreise mit ausgebildeter Begleitung

Hier können bei einer gemeinsamen Reise neue Freundschaften entstehen.Es ist dann sicher auch wohltuender, nichts zu erklären und sich nicht zusammenreißen zu müssen. Wenn du in Tränen ausbrichst und zehn Minuten später wieder lachen kannst, wird sich niemand großartig wundern. Alle können mitfühlen.

3 Krafttage zum Auftanken, Loslassen und Abschalten

Ein Anfang für so eine Trauerreise ist mein Lebensfreude-Workshop im Allgäu

Während ich das hier schreibe, bin ich noch in Venedig. Ich bin froh, dass ich mich für diese Reise entschieden habe. zwischendurch bin ich voller Gedanken, traurig, vergesse die Zeit und Umgebung und sitze einfach nur da. Und dann, rapple ich mich wieder auf, fotografiere, zeichne, schau was an und spaziere durch diese Stadt der ewigen Liebe – wie passend!

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